Mitwirkende Mitglieder von MultiTroph: Felix Fornoff, Michael Christopher Orr, Ting-Ting Xie, Alexandra-Maria Klein
Basic and Applied Ecology, Volume 76, May 2024, Pages 69-79, https://doi.org/10.1016/j.baae.2024.02.008
Zusammenfassung: Fornoff und Mitarbeitende führten einen „Home-and-Away“-Vergleich der Life-History-Merkmale der Asiatischen Mörtelbiene, Megachile sculpturalis, einer invasiven Art in Europa und Nordamerika, durch. Die Autorinnen und Autoren werteten Daten zu Nestarchitektur, Nachkommen, natürlichen Feinden, Körpergröße und Phänologie aus dem ursprünglichen Verbreitungsgebiet in Asien sowie aus anderen Verbreitungsgebieten aus. Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Phänologie der Bienen in den exotischen Gebieten im Vergleich zum Ursprungsgebiet auf einen früheren Zeitraum verschob. Während die Gesamtzahl der natürlichen Feinde ähnlich blieb, fehlten in den exotischen Regionen die spezialisierten Feinde. Zudem wiesen die Körpergrößen in den heimischen und exotischen Gebieten keine signifikanten Unterschiede auf, und die Zahl der Brutzellen pro Nesthohlraum war in Europa deutlich höher als in China.
Schlussfolgerung: Der Vergleich der Lebensmerkmale zwischen dem ursprünglichen und den exotischen Verbreitungsgebieten von M. sculpturalis deutet darauf hin, dass Veränderungen in den Merkmalen durch Gründereffekte oder ökologisches Filtern erklärt werden können. Das Fehlen spezialisierter Feinde in den exotischen Gebieten stützt die „Enemy-Release“-Hypothese, die möglicherweise zum reproduktiven Erfolg und zur schnellen Ausbreitung der Art beiträgt.