BEF-China ist das weltweit größte Biodiversitäts-Ökosystem-Funktions-Experiment (BEF), bei dem die Folgen des Artenverlusts auf Ökosystemebene durch Manipulation der Baumvielfalt in chinesischen Wäldern untersucht werden. Das Projekt baut auf früheren BEF-Experimenten auf, die in Labor-Mikrokosmen und auf Grasland durchgeführt wurden, konzentriert sich aber auf den weitgehend unerforschten Bereich der Baumvielfalt. Im Jahr 2008 wurde BEF-China als gemeinsames chinesisch-deutsch-schweizerisches Forschungsprojekt ins Leben gerufen, das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft, der National Natural Science Foundation of China und dem Schweizerischen Nationalfonds finanziert wird.
Das Projekt zielt darauf ab, zu verstehen, wie sich Veränderungen in der biologischen Vielfalt der Wälder auf wichtige Ökosystemprozesse wie den Kohlenstoff- und Nährstoffkreislauf auswirken und wie diese Veränderungen wiederum die Bereitstellung von Ökosystemleistungen wie die Holzproduktion und die Kohlenstoffbindung beeinflussen. Die Forschungsarbeiten werden in einem Netz von Waldparzellen mit unterschiedlichem Grad an Biodiversität und Umweltbedingungen durchgeführt und umfassen eine Reihe von Disziplinen, von der Ökologie bis zur Ökonomie. Das Ziel von BEF-China ist es, Erkenntnisse darüber zu gewinnen, wie Wälder nachhaltig bewirtschaftet werden können, um sowohl die biologische Vielfalt als auch das menschliche Wohlergehen zu fördern.
BEF-China ist ein Experiment zur Waldvielfalt, das an zwei Standorten (A und B) durchgeführt wird. Die Versuchsstandorte von BEF-China befinden sich in der Nähe von Xingangshan, Dexing, Provinz Jiangxi im Südosten Chinas. Im Rahmen des Versuchs werden 40 einheimische Laubbaumarten, 18 Straucharten und zwei kommerzielle Nadelbaumarten für Monokulturvergleiche gepflanzt. Die Waldparzellen sind in sechs Gruppen zu je 16 Baumarten aufgeteilt, die sechs Stufen des Baumartenreichtums (von 0 bis 16 Arten) aufweisen. Die Strauchdiversität wird ebenfalls als Split-Plot-Faktor mit vier Diversitätsstufen (von 0 bis 8 Arten) manipuliert. Das Experiment umfasst außerdem sowohl zufällige als auch nicht zufällige Aussterbeszenarien.
Der Versuch wurde 2009 (Standort A) und 2010 (Standort B) mit Parzellengrößen von 1 mu (25,81 x 25,81 m) und 400 Bäumen pro mu (6000 pro ha) im Abstand von 1,29 m angelegt. Die Behandlungen wurden den Parzellen nach dem Zufallsprinzip zugewiesen, und auch die Position der Bäume innerhalb der Parzellen wurde randomisiert. Jährliche Messungen des Brusthöhendurchmessers, der Höhe und anderer Funktionen werden vorgenommen, und es werden auch „Ökolandschafts“-Variablen bewertet.